Ernst Claußmeyer

Ernst Claußmeyer (2016)

Ernst „Ernie“ Claußmeyer (* 26. Mai 1947 in Dortmund) ist ein deutscher Unternehmer und ehemaliger Amateur-Radrennfahrer.

Leben

Ernst Claußmeyer wurde als Sohn von Ernst „Erni“ Claußmeyer (* 5. April 1910 in Dortmund; † 25. Dezember 1983 in Dortmund) in Dortmund geboren.

Wirken

Radsportliche Laufbahn

Ernie Claußmeyer begann 1962 seine radsportliche Laufbahn beim RRC "Curve 24" Dortmund-Brackel e.V. Als Amateur wurde er mehrfach Deutscher Meister und krönte seine sportliche Laufbahn als Teil des Goldvierers mit dem Weltmeistertitel 1970 im englischen Leicester unter der Regie von Gustav Kilian. Claußmeyer gewann 1967 das erste Amateurrennen im Vorfeld des Dortmunder Sechstagerennens 1967. 1969 gewann er erneut, als das Rennen für Einzelfahrer ausgetragen wurde. 1970 siegte er dann wieder, diesmal mit Günter Haritz als Partner.[1] Dieses Rennen wurde danach als Dortmunder Sechstagerennen für Amateure mit wenigen Unterbrechungen bis 1993 ausgetragen.[2]

„Radsport-Bundesliga“ und Radsportorganisator

Am 10. Oktober 1983 gründete Claußmeyer mit dem RC Olympia Dortmund einen der ersten Vereine, der eine Amateur-Mannschaft semi-professionell betrieb. Zusammen mit anderen Vereinen gründete er die „Radsport-Bundesliga“. In ca. 20 auf die Saison verteilten Rennen bildete sie eine Rennserie, in der die besten Amateure und die besten Mannschaften ermittelt wurden. Die Mannschaft des RC Olympia konnte diese Wertung mehrfach gewinnen.

Claußmeyer veranstaltet zudem Radsportevents mit Weltruf wie das Profiradrennen Sparkassen Giro Bochum oder das Dortmunder Sechstagerennen. Bis Anfang 2010 war er Vorsitzender des VDR (Verband Deutscher Radrennveranstalter), der die Interessen der Veranstalter so namhafter Rennen wie Rund um Köln oder Eschborn-Frankfurt City Loop (bis 2008: Rund um den Henninger Turm) wahrnimmt.

Mentor

Mit dem RC Olympia war Claußmeyer auch Mentor vieler deutscher Spitzenamateure, die es später bei den Profis zu großen Erfolgen brachten. Prominenteste Beispiele sind der ehemalige T-Mobile-Profi und jetzige Teammanager Rolf Aldag und der Vize-Weltmeister von 2004 und 2006, Erik Zabel.

In dessen Zeit bei Olympia Dortmund fiel unter anderem der Erfolg bei den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona, wo Zabel den 4. Platz belegte.

Unternehmerische Laufbahn

Claußmeyer leitet die Olympia Unternehmensgruppe, hat aber inzwischen große Teile der operativen Verantwortung an seinen Sohn Sven abgegeben. Die Gruppe verfügt über Unternehmen in den Bereichen Immobilien, Logistik, Sportmarketing und Reisen.

Persönliches

Claußmeyer ist seit über 30 Jahren verheiratet. Er hat zwei Söhne.

Sein Vater war ebenfalls Radsportler in Dortmund. 1932 wurde er mit seinem Partner August Sagurna erfolgreichster Mannschaftsfahrer der deutschen Amateure. 1934 wurde er Profi und startete mit Sagurna beim 9. Dortmunder Sechstagerennen, das von Marcel Guimbretiere und Paul Broccardo gewonnen wurde. Nachdem in Deutschland keine Sechstagerennen mehr stattfanden, wandte er sich der Tätigkeit im elterlichen Fuhrunternehmen zu. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft startete er erneut, jedoch ohne größere Erfolge, bei Radrennen. Er unterstützte seine Söhne Rainer und Ernst bei dem Wunsch, ebenfalls Rennfahrer zu werden nach Kräften.[3]

Weblinks

  • Ernst Claußmeyer in der Datenbank von Radsportseiten.net

Einzelnachweise

  1. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 21/1970. Berlin 1970, S. 6. 
  2. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 44/1967. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1967, S. 13. 
  3. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 3/1983. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1983, S. 22. 

1962 Deutschland Bundesrepublik Rudolph / Rohr / May / Claesges | 1963 Sowjetunion 1955 Belgardt / Tereschtschenkow / Moskwin / Romanow | 1964 Deutschland Bundesrepublik Claesges / Link / Henrichs / Streng | 1965 Sowjetunion 1955 Moskwin / Tereschtschenkow / Koljuschew / Wukolow | 1966 Italien Chemello / Castello / Roncaglia / Pancino | 1967 Sowjetunion 1955 Moskwin / Koljuschew / Bykau / Lācis | 1968 Italien Chemello / Bosisio / Morbiato / Roncaglia | 1969 Sowjetunion 1955 Moskwin / Kusnezow / Bykau / Kuskow | 1970 Deutschland Bundesrepublik Haritz / Hempel / Vonhof / Claußmeyer | 1971 Italien Algeri / Bazzan / Morbiato / Borgognoni | 1973 Deutschland Bundesrepublik Schumacher / Vonhof / Lutz / Haritz | 1974 Deutschland Bundesrepublik Schumacher / Vonhof / Lutz / Thurau | 1975 Deutschland Bundesrepublik Schumacher / Vonhof / Lutz / Braun | 1977 Deutschland Demokratische Republik 1949 Dürpisch / Mortag / Wiegand / Winkler | 1978 Deutschland Demokratische Republik 1949 Unterwalder / Mortag / Wiegand / Winkler | 1979 Deutschland Demokratische Republik 1949 Haueisen / Mortag / Grosser / Winkler | 1981 Deutschland Demokratische Republik 1949 Macha / Dittert / Grosser / Winkler | 1982 Sowjetunion Chrabzow / Krasnow / Mowtschan / Nikitenko | 1983 Deutschland Bundesrepublik Gölz / Günther / Strittmatter / Marx | 1985 Italien Amadio / Brunelli / Grisandi / Martinello | 1986 Tschechoslowakei Soukup / Trčka / Buchta / Černý | 1987 Sowjetunion Jekimow / Krasnow / Manakow / Chmelinin | 1989 Deutschland Demokratische Republik 1949 Blochwitz / Wolf / Liese / Fulst | 1990 Sowjetunion Baturo / Bersin / Neljubin / Hontschenkow | 1991 Deutschland Glöckner / Steinweg / Lehmann / Walzer

Weitere Ergebnisse siehe unter Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung (Elite)

Deutsche Meister im Zweier-Mannschaftsfahren (Amateure)

1947 Eugen Hasenforther/Gerhard Stubbe | 1948 Hans Westerhold/Jakob Tabat | 1950 Horst Holzmann/Theo Intra | 1951 Franz Knößlsdorfer/Walter Sonntag | 1952 Eugen Hasenforther/Fritz Hennesch | 1953 Willy Franssen/Hermann Spiegel | 1954 Manfred Donike/Paul Vadder | 1955 Hans Kappeler/Rolf Steger | 1956 Fritz Neuser/Günther Ziegler | 1957, 1959 Rudi Altig/Willi Altig | 1958 Willy Franssen/Heinz Vopel | 1960 Wolf-Jürgen Edler/Wolfgang Schulze | 1961 Lothar Claesges/Klemens Großimlinghaus | 1962 Peter Glemser/Karl Link | 1963 Hans Mangold/Rüdiger Meindl | 1964 Lothar Spiegelberg/Günther Stolp | 1965 Hartmut Scholz/Klaus Schützeberg | 1966 Herbert Honz/Karl Link | 1967 Egon Ebenbeck/Berthold Enger | 1968 Hans-Martin Bautz/Ernst Claußmeyer/ | 1969 Jürgen Colombo/Siegfried Müller | 1970 Hans Lutz/Algis Oleknavicius | 1971 Ernst Claußmeyer/Udo Hempel | 1972 Rainer Erdmann/Günter Haritz | 1973 Egon Ebenbeck/Berthold Enger | 1973 Volker Sprenger/Dietrich Thurau | 1974 Jürgen Colombo/Horst Schütz | 1975 Gregor Braun/Günther Schumacher | 1976 Jean Franzen/Bruno Zollfrank | 1977 Heinz Betz/Werner Betz | 1978 Christian Bock/Henry Rinklin | 1979 Henry Rinklin/Peter Vonhof | 1980 Knut Binting/Roland Weissinger | 1981 Manfred Donike/Josef Kristen | 1982 Peter Krafft/Karl Wörner | 1983 Reinhold Kleebaum/Günter Kobek | 1984 Reinhard Alber/Gerhard Strittmatter | 1985–1988 Manfred Donike/Uwe Messerschmidt | 1989 Stefan Steinweg/Erik Weispfennig | 1990 Andreas Beikirch/Manfred Donike | 1991 Patrick Billian/Gerd Wieber | 1992 Torsten Schmidt/Andreas Beikirch

Normdaten (Person): GND: 1108782647 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 94146998600718942868 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Claußmeyer, Ernst
ALTERNATIVNAMEN Claußmeyer, Ernie (Spitzname)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 26. Mai 1947
GEBURTSORT Dortmund