Helsingborger Ausstellung 1955

Der Ausstellungspier Parapeten

Die Helsingborger Ausstellung 1955, kurz H55, war eine Weltausstellung mit Fokus auf Architektur, Kunstindustrie und Inneneinrichtung, die 1955 in der südschwedischen Stadt Helsingborg stattfand. Initiator war die Stadt Helsingborg zusammen mit der „Schwedischen Vereinigung für Werkkunst“, Svenska Slöjdföreningen (heute Svensk Form).

Hintergrund und Durchführung

Utställningens Logo

Die H55 dauerte vom 10. Juni bis 28. August 1955. Teilnehmer waren außer Schweden unter anderem Dänemark, Westdeutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Japan und die Schweiz. Themenschwerpunkte waren Wohnen, Architektur, Design und Kunstindustrie. Einige junge schwedische Designer hatten hier ihren Durchbruch.

Auf einer ca. 800 Meter langen und 30 Meter breiten Mole von 1892, genannt Parapeten, im Hafen von Helsingborg baute man zahlreiche Ausstellungspavillons. Nur zwei Gebäude sind bis heute bewahrt, teils das große Restaurant Restaurang Parapeten der Architekten Torbjörn Olsson und Sven Silow, sowie ein Pavillon des Architekten Carl-Axel Acking, der anlässlich der Nachfolgeausstellung H99 wiederaufgebaut wurde.

Am 10. Juli 1955 wurde die Ausstellung feierlich von König Gustav VI. Adolf eröffnet, der auch ihr Schirmherr war.

Zur Ausstellung wurde auch eine technische Neuheit einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt, eine dreieckige Milchverpackung, die die Firma Tetra Pak 1951 erfunden hatte und die 1953–54 allgemein von den schwedischen Meiereien akzeptiert worden war. Tetra Paks Hoffnung war es gewesen, dass in der schwedischen Schulspeisung künftig die Milch direkt mit Strohhalm aus der Verpackung getrunken werden könnte.

Die Ausstellung war keine direkte Nachfolgeveranstaltung der Stockholmer Ausstellung 1930, bei der Gunnar Asplund Hauptarchitekt war und der Funktionalismus der schwedischen Öffentlichkeit vorgestellt wurde, auch wenn die Presse diesen Vergleich anstellte. Dagens Nyheter schrieb wohlwollend: „...ingen stratosfärdykning in i New Design...“ (ungefähr „... kein Stratosphärenflug zum New Design...“) und spielte damit auf die Zukunftsjagd an, die die Entwicklung in den USA zu dieser Zeit prägte.

Teilnehmer

Unter den schwedischen Teilnehmern waren u. a.:

  • Åke Huldt war Generalkommissar,
  • Anders Beckman entwarf Plakate und den Logotyp,
  • Carl-Axel Acking war Hauptarchitekt,
  • Torbjörn Olsson und Sven Silow waren Architekten für das Restaurant,
  • Per Borgström war verantwortlich für die Wohnabteilung,
  • Bruno Mathsson möblierte das Informationsbüro der Ausstellungsleitung Sjöjdföreningen,
  • Erik Arnborg stand für die Spielen- und Lernen-Abteilung,
  • Anders William-Olsson, Mårten Larson und Lena Larsson, die zusammen das Haus Skal och kärna (Schale und Kern) schufen.
  • Astrid Sampe stellte für die Textilienabteilung der Warenhauskette Nordiska Kompaniet neue Stoffe vor,
  • Stig Lindberg präsentierte sein feuerfestes Porzellan Terma,
  • Yngve Ekström zeigte eine neue Möbelkollektion für Swedese,
  • Signe Persson-Melin hatte ihren Durchbruch mit eigenwilliger Keramik.

International waren u. a. vertreten:

Bilder

Einige Bilder aus der Spezialnummer der Zeitschrift "FORM" von 1955

"FORM"-Titelblatt
Haupthalle "BAR 55"
Perspektive von Süden
Abteilung "Spielen und Lernen"

Andere Ausstellungen

Weblinks

  • Expo 1955. Bureau International des Expositions (englisch). Abgerufen am 23. März 2017. 

Literatur

  • 1900–2002, Svensk Form, Internationell Design, Bokförlaget DN, 2002
  • Zeitschrift "Form", Ausgabe 4/5, 1955, Svenska Slöjdföreningen
  • Zeitschrift "Form", Extranummer zur H55, 1955, Svenska Slöjdföreningen
BIE-registrierte
Weltausstellungen

London 1851 • Paris 1855 • London 1862 • Paris 1867 • Wien 1873 • Philadelphia 1876 • Paris 1878 • Melbourne 1880 • Barcelona 1888 • Paris 1889 • Chicago 1893 • Brüssel 1897 • Paris 1900 • St. Louis 1904 • Lüttich 1905 • Mailand 1906 • Brüssel 1910 • Turin 1911 • Gent 1913 • San Francisco 1915 • Philadelphia 1926 • Barcelona 1929 • Chicago 1933 • Brüssel 1935 • Paris 1937 • New York 1939 • Port-au-Prince 1949 • Brüssel 1958 • Seattle 1962 • Montreal 1967 • Osaka 1970 • Sevilla 1992 • Hannover 2000 • Shanghai 2010 • Mailand 2015 • Dubai 2020 • Osaka 2025 • Riad 2030

BIE-anerkannte
internationale Ausstellungen

Stockholm 1936 • Helsinki 1938 • Lüttich 1939 • Paris 1947 • Stockholm 1949 • Lyon 1949 • Lille 1951 • Jerusalem 1953 • Rom 1953 • Neapel 1954 • Turin 1955 • Helsingborg 1955 • Beit Dagan 1956 • Berlin 1957 • Turin 1961 • München 1965 • San Antonio 1968 • Budapest 1971 • Spokane 1974 • Okinawa 1975 • Plowdiw 1981 • Knoxville 1982 • New Orleans 1984 • Plowdiw 1985 • Tsukuba 1985 • Vancouver 1986 • Brisbane 1988 • Plowdiw 1991 • Genua 1992 • Daejeon 1993 • Lissabon 1998 • Nagoya 2005 • Saragossa 2008 • Yeosu 2012 • Astana 2017 • Belgrad 2027

BIE-anerkannte
Gartenbauausstellungen

Rotterdam 1960 • Hamburg 1963 • Wien 1964 • Paris 1969 • Amsterdam 1972 • Hamburg 1973 • Wien 1974 • Montreal 1980 • Amsterdam 1982 • München 1983 • Liverpool 1984 • Osaka 1990 • Den Haag und Zoetermeer 1992 • Stuttgart 1993 • Kunming 1999 • Haarlemmermeer 2002 • Rostock 2003 • Chiang Mai 2006/07 • Venlo 2012 • Antalya 2016 • Berlin 2017 • Peking 2019 • Almere 2022 • Doha 2023

Abgesagt

Lyon 1914 • Rom 1942 • Wien und Budapest 1995 • Manila 2002 • Seine-Saint-Denis 2004 • Buenos Aires 2023

Nicht anerkannt

New York 1853 • Sydney 1879 • Glasgow 1888 • Berlin 1896 • Buffalo 1901 • Turin 1902 • San Diego 1915 • Rio de Janeiro 1922 • London 1924 • Paris 1925 • New York 1964