STS-104

Missionsemblem
Missionsemblem STS-104
Missionsdaten
Mission STS-104
NSSDCA ID 2001-028A
Besatzung 5
Start 12. Juli 2001, 09:03:59 UTC
Startplatz Kennedy Space Center, LC-39B
Raumstation ISS
Ankopplung 14. Juli 2001, 03:08:00 UTC
Abkopplung 22. Juli 2001, 04:54:00 UTC
Dauer auf ISS 8d 1h 46min 0s
Landung 25. Juli 2001, 03:38:55 UTC
Landeplatz Kennedy Space Center, Bahn 15
Flugdauer 12d 18h 34min 56s
Erdumkreisungen 200
Bahnhöhe 226 - 444 km
Zurückgelegte Strecke 8,5 Mio. km
Nutzlast Luftschleuse Quest
Mannschaftsfoto
v. l. n. r. vorne sitzend: Charles Hobaugh, Steven Lindsey; hinten stehend: Michael Gernhardt, Janet Kavandi, James Reilly
v. l. n. r. vorne sitzend: Charles Hobaugh, Steven Lindsey; hinten stehend: Michael Gernhardt, Janet Kavandi, James Reilly
◄  Vorher / nachher  ►
STS-100 STS-105

STS-104 (englisch Space Transportation System) ist die Missionsbezeichnung für einen Flug des US-amerikanischen Space Shuttles Atlantis (OV-104) der NASA. Der Start erfolgte am 12. Juli 2001. Es war die 105. Space-Shuttle-Mission, der 24. Flug der Raumfähre Atlantis und der 10. Flug eines Shuttles zur Internationalen Raumstation (ISS).

Mannschaft

  • Steven Lindsey (3. Raumflug), Kommandant
  • Charles Hobaugh (1. Raumflug), Pilot
  • Michael Gernhardt (4. Raumflug), Missionsspezialist
  • James Reilly (2. Raumflug), Missionsspezialist
  • Janet Kavandi (3. Raumflug), Missionsspezialistin

Missionsüberblick

Die höchste Priorität hatte auf diesem Flug die Anlieferung und Installation einer auf den Namen Quest getauften Luftschleuse. Um die Masse des Systems von 6,5 Tonnen sicher bewegen zu können, wurde der mit STS-100 gelieferte Manipulatorarm Canadarm2 verwendet. Zum Anschluss der Schleuse an das Energie- und Kühlsystem sowie der Montage von Außentanks wurden 3 Ausstiege vom Shuttle aus durchgeführt.

Missionsverlauf

Nach einem problemlosen Start koppelte die Atlantis am 14. Juli an die Internationale Raumstation. Hauptaufgabe der fünfköpfigen Shuttle-Crew war die Montage des US-Ausstiegsmoduls Quest am Knoten Unity (Steuerbordseite). Quest ist ein 6064 Kilogramm schweres Modul mit einem Volumen von 34 Kubikmetern, das als Ausstiegsschleuse für Außenbordarbeiten dient. Es besteht aus Aluminium, hat eine Gesamtlänge von 5,5 Metern sowie einen größten Durchmesser von 4,0 Metern und kann sowohl von US-amerikanischen als auch von russischen Raumfahrern benutzt werden. Quest besteht aus zwei Sektionen. In der ersten, größeren Gerätesektion bereiten sich die Raumfahrer auf ihren Ausstieg vor, legen die Anzüge an und testen deren korrekte Funktion. Nach dem Ausstieg werden hier außerdem Wartungsarbeiten an den Anzügen durchgeführt. Dazu gehört das Aufladen der Batterien und das Nachfüllen der Sauerstofftanks. Die zweite, schlankere Sektion ist die eigentliche Druckschleuse. Über spezielle Vakuumpumpen wird vor dem Öffnen der Außenluke die Luft in einen Tank evakuiert. Ansonsten entspricht dieser Teil des Moduls den bisher in US-amerikanischen Shuttles verwendeten Schleusen. An der Außenseite der Schleuse wurden zwei große Sauerstoff- und zwei Stickstofftanks angebracht. Sie haben einen Durchmesser von 0,9 Metern, eine Masse von je 545,4 Kilogramm, bestehen aus Kohlefaserverbundmaterial, fassen 0,42 Kubikmeter Hochdruckgas und sind mit einem mehrschichtigen Meteoritenschutz ausgestattet. Außerdem verfügt das Schleusenmodul über Plattformen und Halterungen sowie Energie- und Kommunikationsanschlüsse.

Schleusenmodul Quest

Die Installation des Moduls geschah am 15. Juli. Zunächst wurden eine Schutzkappe und mehrere Abdeckungen von den Kopplungsbolzen sowie die Stromversorgung für die interne Heizung des Schleusenmoduls entfernt. Danach wurde das Modul mit dem Manipulator der Station aus der Ladebucht gehoben und zum vorgesehenen Kopplungspunkt bugsiert. Die ausgestiegenen Raumfahrer Gernhardt und Reilly (5:59 Stunden) dienten dabei als Lotsen. Außerdem konnten sich Voss und Helms, die das Steuerpult des Manipulators im Labormodul Destiny bedienten, über Videobilder orientieren. Nach dem Ankoppeln des Moduls wurde dieses an die Stromversorgung und an den Kühlkreislauf der Station angeschlossen. Anschließend wurden mehrere Abdeckungen sowie die Halterungen für die außen anzubringenden Gastanks montiert.

Beim zweiten Außenbordeinsatz von Gernhardt und Reilly am 18. Juli (6:29 Stunden) wurden zwei Sauerstofftanks und ein Stickstofftank an der Außenseite der Crew-Sektion des Schleusenmoduls Quest angebracht. Der zweite Stickstofftank wurde am 21. Juli montiert. Dabei stiegen die beiden Astronauten (Gernhardt und Reilly, 4:02 Stunden) erstmals aus der neuen Druckschleuse der Station aus. Außerdem inspizierten sie bei diesem Außenbordeinsatz ein Drehgelenk an einem Solarzellenpaneel und ein Messgerät (Floating Potential Probe).

Nach dem Andocken des Schleusenmoduls wurde dessen korrekter Anschluss geprüft, bevor die Luke zur Station zum ersten Mal geöffnet wurde. Dabei zeigte sich, dass Kühlwasser ausgelaufen war. Mit der Abdichtung des Lecks und den notwendigen Reinigungsarbeiten war die Crew mehrere Stunden lang beschäftigt. Später wurde auch ein defektes Ventil zwischen Unity und Quest ausgewechselt. Aufgrund der Probleme wurde der Atlantis-Besuch um einen Tag verlängert und der dritte Ausstieg verschoben.

Weitere wichtige Aufgaben der Atlantis-Besatzung waren die Lieferung von Versorgungsgütern und Wasser für die Station. Außerdem wurde mit PCG-EGN (Protein Crystal Growth - Enhanced Gaseous Nitrogen Dewar) ein weiteres Experiment zur ISS gebracht. Gleichzeitig wurden drei Experimente zurück zur Erde transportiert. Dazu gehörte das defekte Gerät Commercial Generic Bioprocessing Apparatus (CGBA) und die Kristallisationsapparatur PCG-STES (Unit 9 und 10). Mit dem abgeschlossenen Biosystem AdvAsc (Advanced Astroculture) wurde ein kompletter Wachstumszyklus von der Aussaat der Samen bis zur Gewinnung neuer vollzogen.

Nach dem Abkoppeln umflog die Atlantis die Station, wobei Detailaufnahmen des Schleusenmoduls angefertigt wurden. Zu den wissenschaftlichen Routineuntersuchungen der Mission STS-104 gehörten medizinische Tests zur Reaktivierung latent im Organismus der Astronauten vorhandener Viren, zur Funktion des Immunsystems sowie zu den Auswirkungen von Schlafunterbrechungen auf Aufmerksamkeit und geistige Leistungsfähigkeit. Aufgrund des schlechten Wetters am Landeort wurde der Flug um einen weiteren Tag verlängert.

Siehe auch

Weblinks

Commons: STS-104 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • NASA-Missionsüberblick (englisch)
  • NASA-Homepage der Mission (englisch)
  • NASA-Videos der Mission (englisch)
  • Videozusammenfassung mit Kommentaren der Besatzung (englisch)

1 · 2 · 3 · 4 · 5 · 6 · 7 · 8 · 9 · 41-B · 41-C · 41-D · 41-G · 51-A · 51-C · 51-D · 51-B · 51-G · 51-F · 51-I · 51-J · 61-A · 61-B · 61-C · 51-L · 26 · 27 · 29 · 30 · 28 · 34 · 33 · 32 · 36 · 31 · 41 · 38 · 35 · 37 · 39 · 40 · 43 · 48 · 44 · 42 · 45 · 49 · 50 · 46 · 47 · 52 · 53 · 54 · 56 · 55 · 57 · 51 · 58 · 61 · 60 · 62 · 59 · 65 · 64 · 68 · 66 · 63 · 67 · 71 · 70 · 69 · 73 · 74 · 72 · 75 · 76 · 77 · 78 · 79 · 80 · 81 · 82 · 83 · 84 · 94 · 85 · 86 · 87 · 89 · 90 · 91 · 95 · 88 · 96 · 93 · 103 · 99 · 101 · 106 · 92 · 97 · 98 · 102 · 100 · 104 · 105 · 108 · 109 · 110 · 111 · 112 · 113 · 107 · 114 · 121 · 115 · 116 · 117 · 118 · 120 · 122 · 123 · 124 · 126 · 119 · 125 · 127 · 128 · 129 · 130 · 131 · 132 · 133 · 134 · 135

Geplante, aber nicht durchgeführte Rettungsmissionen: 3xx · 400

Zubringer: STS-88 | STS-96 | STS-101 | STS-106 | STS-92 | Sojus TM-31 | STS-97 | STS-98 | STS-102 | STS-100 | Sojus TM-32 | STS-104 | STS-105 | Sojus TM-33 | STS-108 | STS-110 | Sojus TM-34 | STS-111 | STS-112 | Sojus TMA-1 | STS-113 | Sojus TMA-2 | Sojus TMA-3 | Sojus TMA-4 | Sojus TMA-5 | Sojus TMA-6 | STS-114 | Sojus TMA-7 | Sojus TMA-8 | STS-121 | STS-115 | Sojus TMA-9 | STS-116 | Sojus TMA-10 | STS-117 | STS-118 | Sojus TMA-11 | STS-120 | STS-122 | STS-123 | Sojus TMA-12 | STS-124 | Sojus TMA-13 | STS-126 | STS-119 | Sojus TMA-14 | Sojus TMA-15 | STS-127 | STS-128 | Sojus TMA-16 | STS-129 | Sojus TMA-17 | STS-130 | Sojus TMA-18 | STS-131 | STS-132 | Sojus TMA-19 | Sojus TMA-01M | Sojus TMA-20 | STS-133 | Sojus TMA-21 | STS-134 | Sojus TMA-02M | STS-135 | Sojus TMA-22 | Sojus TMA-03M | Sojus TMA-04M | Sojus TMA-05M | Sojus TMA-06M | Sojus TMA-07M | Sojus TMA-08M | Sojus TMA-09M | Sojus TMA-10M | Sojus TMA-11M | Sojus TMA-12M | Sojus TMA-13M | Sojus TMA-14M | Sojus TMA-15M | Sojus TMA-16M | Sojus TMA-17M | Sojus TMA-18M | Sojus TMA-19M | Sojus TMA-20M | Sojus MS-01 | Sojus MS-02 | Sojus MS-03 | Sojus MS-04 | Sojus MS-05 | Sojus MS-06 | Sojus MS-07 | Sojus MS-08 | Sojus MS-09 | Sojus MS-10 | Sojus MS-11 | Sojus MS-12 | Sojus MS-13 | Sojus MS-15 | Sojus MS-16 | SpaceX Demo-2 | Sojus MS-17 | SpaceX Crew-1 | Sojus MS-18 | SpaceX Crew-2 | Sojus MS-19 | SpaceX Crew-3 | Sojus MS-20 | Sojus MS-21 | Ax-1 | SpaceX Crew-4 | Sojus MS-22 | SpaceX Crew-5 | SpaceX Crew-6 | Ax-2 | SpaceX Crew-7 | Sojus MS-24 | Ax-3 | SpaceX Crew-8 | Sojus MS-25 | Boe-CFT | SpaceX Crew-9 | Sojus MS-26 | Ax-4 | Starliner-1

Langzeitbesatzungen: Expedition 1 | Expedition 2 | Expedition 3 | Expedition 4 | Expedition 5 | Expedition 6 | Expedition 7 | Expedition 8 | Expedition 9 | Expedition 10 | Expedition 11 | Expedition 12 | Expedition 13 | Expedition 14 | Expedition 15 | Expedition 16 | Expedition 17 | Expedition 18 | Expedition 19 | Expedition 20 | Expedition 21 | Expedition 22 | Expedition 23 | Expedition 24 | Expedition 25 | Expedition 26 | Expedition 27 | Expedition 28 | Expedition 29 | Expedition 30 | Expedition 31 | Expedition 32 | Expedition 33 | Expedition 34 | Expedition 35 | Expedition 36 | Expedition 37 | Expedition 38 | Expedition 39 | Expedition 40 | Expedition 41 | Expedition 42 | Expedition 43 | Expedition 44 | Expedition 45 | Expedition 46 | Expedition 47 | Expedition 48 | Expedition 49 | Expedition 50 | Expedition 51 | Expedition 52 | Expedition 53 | Expedition 54 | Expedition 55 | Expedition 56 | Expedition 57 | Expedition 58 | Expedition 59 | Expedition 60 | Expedition 61 | Expedition 62 | Expedition 63 | Expedition 64 | Expedition 65 | Expedition 66 | Expedition 67 | Expedition 68 | Expedition 69 | Expedition 70 | Expedition 71