Julius Busch

Dieser Artikel behandelt den deutschen Architekten Julius Busch. Zum gleichnamigen Pastor und Märtyrer siehe Julius Busch (Pastor).
St. Josef, Neuss-Weissenberg

Julius Busch (* 4. Dezember 1838 in Kevelaer; † 24. Oktober 1912 in Neuss) war ein deutscher Architekt, der vor allem durch seine neugotischen Kirchenbauten im Rheinland bekannt ist.

Leben und Ausbildung

Alte Friedhofskapelle

Busch wurde als Sohn eines Lehrers im Wallfahrtsort Kevelaer geboren. Nach seiner Ausbildung im Baufach an der Berliner Bauakademie mit der Staatsprüfung zum Bauführer (Regierungsbauführer, Referendar im öffentlichen Bauwesen), ließ er sich in Neuss nieder. Nach dort ausgeübter praktischer Tätigkeit bestand er am 14. März 1868 in Berlin die zweite Staatsprüfung zum Regierungsbaumeister (Assessor)[1], schied jedoch bald aus dem Staatsdienst aus und arbeitete als selbständiger Architekt. Er hat etwa 120 Kirchen entworfen, umgestaltet oder restauriert.

Busch war musisch begabt und wirkte in Neuss ehrenamtlich als Chorleiter des von ihm begründeten Quirinuschores. Er engagierte sich auch in der Politik, war führendes Mitglied der Deutschen Zentrumspartei in Neuss und auch Stadtverordneter. An seiner Beerdigung auf dem alten Teil des Hauptfriedhofs nahm die Bevölkerung regen Anteil.[2]

Bauten und Entwürfe

In Neuss

  • 1884: Kirche St. Josef beim Krankenhaus der Augustinerinnen (jetzt St. Augustinus-Kliniken)
  • 1884: Kirche St. Josef in Weissenberg
  • 1888: Kirche St. Peter in Hoisten
  • 1901: Kirche St. Josef in Weckhoven (profaniert)
  • 1902: Kirche St. Marien
  • 1902: Kapelle auf dem Hauptfriedhof
  • Wohn- und Geschäftshäuser an der Breite Straße und der Drususallee
  • Wohnhaus Krefelder Straße 43[3]

Einige kurze Baubeschreibungen finden sich in den nach Straßen geordneten Listen der Baudenkmäler in Neuss

  • St. Joseph, Weckhoven
    St. Joseph, Weckhoven
  • Krefelder Straße (1870)
    Krefelder Straße (1870)
  • Breite Straße 65 (1871)
    Breite Straße 65 (1871)
  • Breite Straße 22 (1874)
    Breite Straße 22 (1874)
  • Breite Straße 24 (1875)
    Breite Straße 24 (1875)
  • Drususallee 84 (1901/1902)
    Drususallee 84 (1901/1902)

An anderen Orten im Rheinland

  • 1887 und 1893/1894: Restaurierung und neugotische Einwölbung von St. Johann Baptist in Niederaußem
  • 1887–1888: St. Lambertus in Hückelhoven
  • 1889–1890: Kirche St. Brigida in Baal (Kriegsschäden)
  • 1889: katholisches Pfarrhaus in Boisheim[4]
  • 1889–1890: Erweiterungsbau der Kirche St. Mariä Heimsuchung (1853 von Vincenz Statz) in Hehn (Erweiterung durch Oktogon und neuen Chor im Osten sowie zwei Westtürme)[5]
  • 1891–1894: Kirche St. Lambertus in Bedburg
  • 1893–1900: Herz-Jesu-Kirche in Köln-Mülheim (kriegszerstört bis auf die Außenmauern)[6]
  • 1893: Kirche St. Dionysius in Gleuel (Kriegsschäden)
  • 1894–1898: Kirche St. Jakobus der Ältere in Jüchen
  • 1895–1896: Kirche St. Godehard in Vorst
  • 1897–1901: Kirche St. Peter in (Alt-)Königshoven (1979/1980 abgerissen wegen des Braunkohletagebaus)
  • 1899: neobarockes Wohn- und Geschäftshaus Mainzer Straße 36 in Bingen am Rhein (mit Carl Moritz)[7]
  • 1899–1900: Kirche St. Maria Rosenkranz-Königin in Langenfeld-Wiescheid
  • St. Maria Rosenkranzkönigin in Wiescheid
    St. Maria Rosenkranzkönigin in Wiescheid
  • St. Mariä Heimsuchung in Hehn
    St. Mariä Heimsuchung in Hehn
  • St. Brigida in Baal
    St. Brigida in Baal
  • St. Dionysius in Gleuel
    St. Dionysius in Gleuel
  • Herz-Jesu-Kirche in Köln-Mülheim
    Herz-Jesu-Kirche in Köln-Mülheim
  • St. Peter in Alt-Königshoven
    St. Peter in Alt-Königshoven

Literatur

  • Jens Metzdorf (Hrsg.): 150 Bürger. Die Bürgergesellschaft zu Neuss 1861–2011. Bürgergesellschaft zu Neuss, Neuss 2012, ISBN 978-3-00-039656-4, S. 73.
  • Wolfram Hagspiel: Julius Busch. In: ders.: Lexikon der Kölner Architekten vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Bd. 1: A-G. Böhlau, Wien, Köln 2022 (Veröffentlichungen des Kölnischen Geschichtsvereins e.V.; 52), ISBN 978-3-412-52446-3, S. 289f.

Einzelnachweise

  1. Deutsche Bauzeitung, 2. Jahrgang 1868, Nr. 12 (vom 20. März 1868), S. 114 (Rubrik Personal-Nachrichten).
  2. vgl. Vita
  3. Baumeister Julius Busch starb vor 100 Jahren. In: Neuß-Grevenbroicher Zeitung vom 24. Oktober 2012 (online (Memento vom 7. März 2014 im Internet Archive) auf www.heimatfreunde-neuss.de, zuletzt abgerufen am 28. Februar 2014)
  4. Boisheim – Vor dem Pastorat. (Text zum Tag des offenen Denkmals 2002), zuletzt abgerufen am 28. Februar 2014
  5. Pfarre St. Mariä Heimsuchung Hehn (Hrsg.): Pfarre und Kirche St. Mariä Heimsuchung Hehn. Mönchengladbach 2008. (Broschüre, online als PDF-Dokument mit 352 kB)
  6. Herz-Jesu-Kirche (Memento vom 22. August 2013 im Internet Archive) auf www.clemens-mauritius.de, zuletzt abgerufen am 28. Februar 2014
  7. vgl. Liste der Kulturdenkmäler in Bingen am Rhein

Weblinks

  • Vita auf katholisch-im-rhein-kreis-neuss.de anlässlich des 100. Todestages
Normdaten (Person): Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 20. Februar 2023.
Personendaten
NAME Busch, Julius
KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt
GEBURTSDATUM 4. Dezember 1838
GEBURTSORT Kevelaer
STERBEDATUM 24. Oktober 1912
STERBEORT Neuss