Günter Marczinkowsky

Auf dem III. Internationalen Filmfestival in Moskau nach der Aufführung der Verfilmung von Nackt unter Wölfen, von links: Irina Donskaja, Regisseur Frank Beyer, Kameramann Günter Marczinkowsky, Mark Donskoi, Joachim Mückenberger und Professor Hans Rodenberg, Stellvertreter des Ministers für Kultur der DDR (im Vordergrund)

Günter Marczinkowsky, eigentlich Günter Otto Wilhelm Marczinkowsky (* 10. September 1927 in Berlin-Pankow; † 28. Dezember 2004 in Hamburg) war ein deutscher Kameramann.

Leben

1942 begann er eine Ausbildung als Filmkopienfertiger in den Geyer-Werken. 1944 wurde er als Soldat der Gebirgsjäger eingezogen. Als Minenräumer in Italien geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er Mitte 1945 entlassen wurde.

Er arbeitete danach als Fotolaborant und Filmvorführer in Berlin. 1947 wurde er Assistent des Kameramanns Robert Baberske. Mit ihm arbeitete er bei vielen frühen DEFA-Filmen zusammen. Für den Kinderfilm Abenteuer in Bamsdorf fungierte Marczinkowsky erstmals als Chefkameramann.

In den kommenden Jahren stand er bei den Klassikern des Regisseurs Frank Beyer Fünf Patronenhülsen, Königskinder, Nackt unter Wölfen sowie Karbid und Sauerampfer hinter der Kamera. Nach dem Verbot von Spur der Steine war er vorwiegend für das DDR-Fernsehen tätig. 1980 setzte er sich in die Bundesrepublik ab. Abgesehen von einem Film um Dieter Hallervorden war Marczinkowsky, der mehrmals verheiratet war, danach nur noch an einigen Fernsehserien beteiligt.

Auszeichnungen

  • 1961: Heinrich-Greif-Preis I. Klasse für Fünf Patronenhülsen im Kollektiv
  • 1963: Nationalpreis der DDR I. Klasse für Nackt unter Wölfen im Kollektiv
  • 1975: Nationalpreis der DDR II. Klasse für Jakob der Lügner im Kollektiv
  • 1978: Kunstpreis des FDGB für Wie soll sich eine Frau entscheiden? im Kollektiv

Filmografie

  • 1957: Abenteuer in Bamsdorf
  • 1957: Rivalen am Steuer
  • 1958: Kapitäne bleiben an Bord
  • 1959: Eine alte Liebe
  • 1959: Der Bumerang (Kurzspielfilm)
  • 1959: Ehesache Lorenz
  • 1959: Jupp kontra Bundeswehr (Kurzspielfilm)
  • 1960: Fünf Patronenhülsen
  • 1961: Urlaub ohne Dich
  • 1961: Das Film-Magazin Nr. 1. Die Vogelscheuche (Episodenfilm)
  • 1962: Königskinder
  • 1962: Die Holzhacker (Kurzspielfilm)
  • 1962: Fernsehpitaval: Auf der Flucht erschossen (Fernsehreihe)
  • 1962: Mann ist Mann (Kurzspielfilm)
  • 1962: Von Melodie zu Melodie (TV)
  • 1962: Pünktlich wie die Maurer (Kurzspielfilm)
  • 1963: Unglaublich (Kurzspielfilm)
  • 1963: Bonner Pitaval: Die Affäre Heyde-Sawade (Fernsehreihe)
  • 1963: Nackt unter Wölfen
  • 1963: Kampf um Deutschland (Dokumentarfilm)
  • 1963: Karbid und Sauerampfer
  • 1963: Musik dringend gesucht (TV)
  • 1964: Spiel zu dritt (TV-Kurzfilm)
  • 1966: Spur der Steine
  • 1966: Der kleine Prinz (TV)
  • 1966: Romeo und Julia (TV-Kurzfilm)
  • 1967: Brennende Ruhr (TV-Zweiteiler)
  • 1968: Abschied
  • 1969: Die Nachtigall und der Kaiser
  • 1970: Effi Briest (Fernsehfilm)
  • 1970: Don Juan (TV)
  • 1970: Rottenknechte (TV-Fünfteiler)
  • 1971: Die Chansonreise (TV)
  • 1973: Die sieben Affären der Doña Juanita (vierteiliger Fernsehfilm)
  • 1974: Das Geheimnis des Ödipus (TV)
  • 1974: Jakob der Lügner
  • 1975: Die schwarze Mühle (TV)
  • 1977: Auftrag: Überleben (TV)
  • 1978: Wie soll sich eine Frau entscheiden? (TV)
  • 1979: Abschied vom Frieden (TV-Dreiteiler)
  • 1979: Verlobung in Hullerbusch (TV)
  • 1981: Der König und sein Narr (TV)
  • 1981: Die zweite Haut (TV)
  • 1982: Die Barrikade (TV)
  • 1982: Der kleine Bruder (TV)
  • 1983: Geheimsender 1212 (TV)
  • 1983–85: Es muß nicht immer Mord sein (TV-Serie)
  • 1983/84: Die Lehmanns (TV-Serie)
  • 1984: Die schöne Wilhelmine (TV-Vierteiler)
  • 1985: Didi und die Rache der Enterbten
  • 1985: Fundsache (TV)
  • 1985: Johannes Heesters… ich knüpfte manche zarte Bande (TV)
  • 1985/86: Finkenwerder Geschichten (TV-Serie)
  • 1987: Evelyn und die Männer (TV)
  • 1988: In guten Händen (TV)
  • 1988/89: Berliner Weiße mit Schuß (TV-Serie)

Literatur

Weblinks

Normdaten (Person): GND: 137586906 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2008016376 | VIAF: 66269827 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Marczinkowsky, Günter
ALTERNATIVNAMEN Marczinkowsky, Günter Otto Wilhelm (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kameramann
GEBURTSDATUM 10. September 1927
GEBURTSORT Berlin-Pankow
STERBEDATUM 28. Dezember 2004
STERBEORT Hamburg