Francofurtia

Die Francofurtia, gelegentlich auch Frankofurtia geschrieben, ist die weibliche Personifizierung der Stadt Frankfurt am Main. Sie kam im 18. Jahrhundert auf[1] und findet sich als allegorische Darstellung auf verschiedenen Fassaden, Denkmälern und Grabsteinen in Frankfurt, sowie auf Münzen, Banknoten, Medaillen, Briefmarken und Postkarten. Attribute können Stadtmauerkrone, Wappenschild mit dem Frankfurter Adler, die Goldene Bulle, Gesetzbuch, der Frankfurter Pfarrturm, Palmwedel sowie Reichskleinodien wie das Reichszepter oder das Schwert Karls des Großen sein. Die bekannteste Darstellung findet sich an der Ecke des Hauses Alt-Limpurg, das zum Gebäudekomplex des Frankfurter Rathauses Römer gehört.

Beispiele

  • Frankfurter Homann-Karte von 1712
    Frankfurter Homann-Karte von 1712
  • Titelblatt des Frankfurter Albums von Johann Baptist Sonderland, 1845
    Titelblatt des Frankfurter Albums von Johann Baptist Sonderland, 1845
  • Frankfurter Vereinstaler von 1865 (Entwurf von August von Nordheim, 1857)
    Frankfurter Vereinstaler von 1865 (Entwurf von August von Nordheim, 1857)
  • Haus Alt-Limpurg
    Haus Alt-Limpurg
  • Gutenberg-Denkmal auf dem Roßmarkt
    Gutenberg-Denkmal auf dem Roßmarkt
  • Portal Rathaus-Nordbau (zwischen der Voraussicht und der Sparsamkeit)
    Portal Rathaus-Nordbau (zwischen der Voraussicht und der Sparsamkeit)

Das älteste, belegbare Auftauchen der Francofurtia ist die Vignette rechts unten auf der Frankfurter Homann-Karte von 1712, dargestellt mit Mauerkrone und Buch.

Beispiele für Münzen, Banknoten, Briefmarken und Medaillen sind:

Im Frankfurter Stadtgebiet findet sich die Francofurtia unter anderem an diesen Gebäuden und Denkmälern:

  • An der Ecke des Hauses Alt-Limpurg (Limpurger Gasse Ecke Römerberg), geschaffen vom Bildhauer Franz Krüger, 1897/98
  • Auf dem Portal des Römer-Nordbaus am Paulsplatz ebenfalls von Franz Krüger, umrahmt von der Voraussicht und der Sparsamkeit
  • Am Gutenberg-Denkmal von Eduard Schmidt von der Launitz, 1840/58
  • Am Bethmann-Denkmal von ebenfalls Eduard Schmidt von der Launitz, 1864/68
  • Am Sockel des Stoltze-Brunnens von Friedrich Schierholz, 1895

Literatur

  • Wolfgang Klötzer: Keine liebere Stadt als Frankfurt: kleine Schriften zur Frankfurter Kulturgeschichte II. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2000.

Weblinks

  • Sigrid Kämpfer: Ehrenplakette der Stadt Frankfurt. In: Aktuelles, Newsletter 12. Institut für Stadtgeschichte, 29. Oktober 2008, archiviert vom Original am 14. September 2015; abgerufen am 22. Oktober 2018. 

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Klötzer: Von antiker Abkunft: Die „Francofurtia“ – Stadtsymbol zwischen Allegorie und Werbung. In: Keine liebere Stadt als Frankfurt: kleine Schriften zur Frankfurter Kulturgeschichte II, 2000, S. 83–94.
  2. Sigrid Kämpfer: Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main In: Newsletter, Ausgabe 12, Schätze und Kuriositäten aus den Sammlungen des Instituts für Stadtgeschichte, 2008
  3. Deutsches Papiergeld 1772–1870. Deutsche Bundesbank, 1963