Estadio de La Cartuja

Estadio La Cartuja de Sevilla
La Cartuja
Der Innenraum des Estadio de La Cartuja unter Flutlicht
Der Innenraum des Estadio de La Cartuja unter Flutlicht
Daten
Ort Edificio Suroeste, Puerta E
SpanienSpanien 41092 Sevilla, Spanien
Koordinaten 37° 25′ 1,8″ N, 6° 0′ 16,7″ W37.417171-6.004632Koordinaten: 37° 25′ 1,8″ N, 6° 0′ 16,7″ W
Klassifikation 4
Eigentümer Autonome Gemeinschaft Andalusien (40 %)
Staat Spanien (25 %)
Stadt Sevilla (19 %)
Provinz Sevilla (13 %)
Baubeginn 1997
Eröffnung 5. Mai 1999
Erstes Spiel 5. Mai 1999
SpanienKroatien 3:1
Oberfläche Naturrasen
Kosten 120 Mio. €
Architekt Antonio Cruz Villalón
Antonio Ortiz García
(Cruz y Ortiz Arquitectos)
Kapazität 57.619 Plätze
Spielfläche 105 × 68 m
Veranstaltungen
Lage
Estadio de La Cartuja (Andalusien)
Estadio de La Cartuja (Andalusien)

Das Estadio de La Cartuja (voller Name: Estadio La Cartuja de Sevilla, auch bekannt als Olympiastadion Sevilla) ist ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage in der spanischen Stadt Sevilla, Autonome Gemeinschaft Andalusien. Der Bau befindet sich auf der Isla de La Cartuja, dem Gelände der Weltausstellung Expo 92, am Fluss Guadalquivir. Das Stadion bietet Platz für 57.619 Zuschauer.[1]

Geschichte

Das Stadion wurde als Teil der Bewerbung Sevillas für die Olympischen Sommerspiele 2004, gemäß den Vorgaben des IOC, erbaut. Der Entwurf stammt von den Architekten Antonio Cruz Villalón und Antonio Ortiz García (Cruz y Ortiz Arquitectos). Für das mit einer Membran bespannte Ringseildach mit einer Grundrissfläche von 25.000 war Schlaich Bergermann Partner aus Stuttgart verantwortlich. Die Membran ist im Zick-Zack über die 44 oberen und 44 unteren Radialseile gespannt.[2] Am 5. Mai 1999 wurde das Stadion mit dem Fußball-Freundschaftsspiel Spanien gegen Kroatien (3:1) eröffnet. Der europäische Fußballverband UEFA stuft dieses Stadion in die Kategorie 4 ein, was Voraussetzung ist, um als Austragungsort für ein Endspiel der UEFA Europa League oder UEFA Champions League in Frage zu kommen.

Da die beiden großen Fußballclubs der Stadt, Betis und der FC ihre Heimspiele in ihren langjährigen, vereinseigenen Spielstätten Estadio Benito Villamarín und Estadio Ramón Sánchez Pizjuán austragen, wird das Olympiastadion selten für Fußballspiele genutzt. Neben diversen Spielen der Nationalmannschaft fand das Endspiel um den UEFA-Pokal 2002/03 zwischen dem FC Porto und Celtic Glasgow (3:2 n. V.) statt. Am 26. Juni 1999 standen sich der FC Valencia und Atlético Madrid (3:0) im Endspiel um den spanischen Pokal, dem Copa del Rey, im La Cartuja gegenüber, Zwei Jahre später, am 30. Juni 2001, bestritten Real Saragossa und Celta Vigo (3:1) das Pokalfinale im Olympiastadion. Am 17. Januar 2021 bestritten Athletic Bilbao und der FC Barcelona das Finale um den spanischen Superpokal 2020 (3:2 n. V.).

Zwei Mal wurde das Stadion als Tennisarena für ein Endspiel im Davis Cup genutzt. Die spanische Davis-Cup-Mannschaft stand 2004 in Sevilla gegen die Davis-Cup-Mannschaft der Vereinigten Staaten im Finale und gewann mit 3:2. 2011 trafen die Spanier im La Cartuja im Endspiel auf Argentinien. Spanien gewann die Begegnung mit 3:1 und sicherte sich den fünften Titel im Davis Cup.

Das Estadio La Cartuja ist der Start- und Zielpunkt des Sevilla-Marathons. Bis 2013 fand dies im Stadion statt. Aus Kapazitätsgründen wurde es danach vor das Stadion verlegt.

Die Endspiele des spanischen Fußballpokals Copa del Rey von 2020 bis 2024 werden im Stadion von Sevilla ausgetragen.[3]

Neben Sportveranstaltungen finden auch Konzerte im Estadio La Cartuja statt.[4]

Fußball-Europameisterschaft 2021

Die Fußball-Europameisterschaft 2021 wird in 11 verschiedenen Städten in Europa ausgetragen. Für Spanien war ursprünglich das San Mamés in Bilbao vorgesehen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie sah sich die baskische Regionalregierung nicht in der Lage, die von der UEFA geforderten Garantien zur (Teil-)Zulassung von Zuschauern auszusprechen. Das UEFA-Exekutivkomitee beschloss daher im April 2021, Bilbao als Spielort zu streichen und stattdessen die betreffenden drei Vorrundenspiele und ein Achtelfinale nach Sevilla zu vergeben. Die Regionalregierung Andalusiens traf dafür die Zusage, Zuschauer bis zu einer Kapazität von 30 % des Gesamtfassungsvermögens des Stadions zuzulassen.[5]

Mo. 14. Juni 2021, 21:00 Uhr – Gruppe E
Spanien Spanien Schweden Schweden 0:0
Sa., 19. Juni 2021, 21:00 Uhr – Gruppe E
Spanien Spanien Polen Polen 1:1 (1:0)
Mi., 23. Juni 2021, 18:00 Uhr – Gruppe E
Slowakei Slowakei Spanien Spanien 0:5 (0:2)
So., 27. Juni 2021, 21:00 Uhr – Achtelfinale
Belgien Belgien Portugal Portugal 1:0 (1:0)

Pläne für die Fußball-Weltmeisterschaft 2030

Die Autonome Gemeinschaft Andalusien plant die Renovierung und den Ausbau des Estadio de La Cartuja im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2030. Im November 2023 erklärte Andalusien für 20 Mio. Euro die Spielstätte zu einem Nationalstadion zu machen. Mitte März 2024 wurden dazu Pläne veröffentlicht. Nach Angaben von Arturo Bernal, Minister für Tourismus, Kultur und Sport von Andalusien, soll die Summe für den Ausbau auf 70.000, erweiterbar auf maximal 75.000 Sitzplätze, genutzt werden. Das Estadio de La Cartuja wäre nach dem Camp Nou und dem Estadio Santiago Bernabéu das drittgrößte Stadion Spaniens. Das Renovierungsprojekt wird voraussichtlich acht Monate dauern.[6]

Galerie

  • Das Stadion vor dem Endspiel im UEFA-Pokal 2002/03
    Das Stadion vor dem Endspiel im UEFA-Pokal 2002/03
  • Start des Sevilla-Marathons 2009
    Start des Sevilla-Marathons 2009
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Fernansicht des Stadions (Juli 2007)

Siehe auch

Weblinks

Commons: Estadio de La Cartuja – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • estadiocartuja.es: Offizielle Website des Stadions (spanisch)
  • cruzyortiz.com: Estadio de atletismo de la Cartuja, oficinas y hotel (PDF, spanisch)
  • sbp.de: Stadionprojekt auf der Website von Schlaich Bergermann Partner
  • stadionwelt.de: Bildergalerie
  • europlan-online.de: Estadio Olímpico de Sevilla – Sevilla, AN
  • groundhopping.de: Besucherbericht vom Endspiel im UEFA-Pokal 2003

Einzelnachweise

  1. Estadio Olímpico de Sevilla – Sevilla, AN. In: europlan-online.de. Abgerufen am 26. April 2022. 
  2. Olympiastadion Sevilla. In: sbp.de. Schlaich Bergermann Partner, abgerufen am 26. April 2022. 
  3. Bradley Rial: Copa del Rey final to remain at Estadio de la Cartuja until 2024. In: thestadiumbusiness.com. 26. April 2022, abgerufen am 26. April 2022 (englisch). 
  4. Konzertliste des Estadio La Cartuja de Sevilla. In: setlist.fm. Abgerufen am 26. April 2022 (englisch). 
  5. Change of venues for some UEFA EURO 2020 matches announced. In: uefa.com. UEFA, 23. April 2021, abgerufen am 26. April 2022. 
  6. Rob Ridley: Plans set out for new-look La Cartuja, La Rosaleda. In: thestadiumbusiness.com. 15. März 2024, abgerufen am 17. März 2024 (englisch). 

Helsinki 1983Olympiastadion Helsinki | Rom 1987Olympiastadion Rom | Tokio 1991 – Nationalstadion | Stuttgart 1993Gottlieb-Daimler-Stadion | Göteborg 1995Ullevi-Stadion | Athen 1997Olympiastadion Athen | Sevilla 1999 – Estadio de La Cartuja | Edmonton 2001Commonwealth Stadium | Paris/Saint-Denis 2003Stade de France | Helsinki 2005Olympiastadion Helsinki | Ōsaka 2007Nagai Stadium | Berlin 2009Olympiastadion Berlin | Daegu 2011Daegu-Stadion | Moskau 2013Olympiastadion Luschniki | Peking 2015Nationalstadion Peking | London 2017London Stadium | Doha 2019Khalifa International Stadium | Eugene 2022Hayward Field | Budapest 2023Nemzeti Atlétikai Központ | Tokio 2025 – Nationalstadion | Peking 2027Nationalstadion Peking

Logo der UEFA Europa League
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UEFA-Cup
(Das Finale wurde bis 1997 im Hin- und Rückspiel ausgetragen)
1972: Wolverhampton und London | 1973: Liverpool und Mönchengladbach | 1974: London und Rotterdam | 1975: Düsseldorf und Enschede | 1976: Liverpool und Brügge | 1977: Turin und Bilbao | 1978: Bastia und Eindhoven | 1979: Belgrad und Düsseldorf | 1980: Mönchengladbach und Frankfurt am Main | 1981: Ipswich und Amsterdam | 1982: Göteborg und Hamburg | 1983: Brüssel und Lissabon | 1984: Anderlecht und London | 1985: Székesfehérvár und Madrid | 1986: Madrid und Berlin | 1987: Göteborg und Dundee | 1988: Barcelona und Leverkusen | 1989: Neapel und Stuttgart | 1990: Turin und Avellino | 1991: Mailand und Rom | 1992: Turin und Amsterdam | 1993: Dortmund und Turin | 1994: Wien und Mailand | 1995: Parma und Mailand | 1996: München und Bordeaux | 1997: Gelsenkirchen und Mailand | 1998: Paris | 1999: Moskau | 2000: Kopenhagen | 2001: Dortmund | 2002: Rotterdam | 2003: Sevilla | 2004: Göteborg | 2005: Lissabon | 2006: Eindhoven | 2007: Glasgow | 2008: Manchester | 2009: Istanbul

UEFA Europa League
2010: Hamburg | 2011: Dublin | 2012: Bukarest | 2013: Amsterdam | 2014: Turin | 2015: Warschau | 2016: Basel | 2017: Solna | 2018: Décines-Charpieu | 2019: Baku | 2020: Köln | 2021: Danzig | 2022: Sevilla | 2023: Budapest | 2024: Dublin | 2025: Bilbao