Dieter Heckelmann

Das Grab von Dieter Heckelmann auf dem Waldfriedhof Dahlem

Dieter Heckelmann (* 23. Oktober 1937 in Wiesbaden; † 24. Juni 2012 in Berlin) war ein deutscher Jurist, Hochschullehrer und Politiker (zunächst parteilos, später CDU). Von 1977 bis 1983 war er Erster Vizepräsident, anschließend bis 1991 Präsident der Freien Universität Berlin. Von 1991 bis 1996 war er Innensenator der Stadt Berlin.

Leben

Ein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten von Frankfurt am Main, Marburg und Mainz schloss er 1965 mit einer Dissertation an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster über Die Anfechtbarkeit von Schuldübernahmen ab. 1972 habilitierte er sich mit einer Arbeit zu Abfindungsklauseln in Gesellschaftsverträgen und trat 1975 eine Professur für Bürgerliches Recht an der Freien Universität Berlin (FU) an. In seine Amtszeit als Präsident der FU-Berlin fielen die Studentenproteste („Unimut“-Streik) an der FU 1988/89.

Heckelmann war Mitglied der Notgemeinschaft für eine freie Universität (NofU), die sich dem Ziel verschrieben hatte, kommunistische Einflüsse zurückzudrängen. Dafür legten sie Dossiers über kritische Studenten an.[1]

Nach den Wahlen zum Abgeordnetenhaus wurde Dieter Heckelmann 1991 vom Regierenden Bürgermeister Diepgen zum Berliner Innensenator berufen, übte dieses Amt jedoch nur für diese bis 1996 andauernde Wahlperiode aus. Im Rahmen des Untersuchungsausschusses zum Mykonos-Attentat, den Neonazis in der Freiwilligen Polizei-Reserve und dem Skandal um seinen Pressereferenten Hans-Christoph Bonfert, laut Spiegel Dauergast bei den von Hans-Ulrich Pieper ausgerichteten rechtsextremen Dienstagsgesprächen, geriet er politisch unter Druck, so dass ihm 1994 die Zuständigkeit für den Berliner Verfassungsschutz entzogen wurde.[2] Er gehörte noch bis 1999 dem Berliner Abgeordnetenhaus an und schied danach ganz aus der Politik aus.

Heckelmann war verheiratet und hatte eine Tochter und einen Sohn. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Dahlem.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

  • Literatur von und über Dieter Heckelmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Ulrich Zawatka-Gerlach: CDU-Politiker, FU-Chef und streitbarer Jurist: Ex-Senator Heckelmann gestorben. In: Der Tagesspiegel vom 28. Juni 2012.

Einzelnachweise

  1. Buch FU Berlin, ein pechschwarzes Gebilde.
  2. Berlin Immer dienstags Berlins CDU-Innensenator Heckelmann ist bisher nur durch Affären aufgefallen. Jetzt hat er wieder eine überstanden., Der Spiegel 27. Juni 1994
Innensenatoren von Berlin

Werner Müller (parteilos, 1951–1953) | Hermann Fischer (FDP, 1953–1955) | Joachim Lipschitz (SPD, 1955–1961) | Heinrich Albertz (SPD, 1961–1963) | Otto Theuner (SPD, 1963–1965) | Heinrich Albertz (SPD, 1965–1966) | Otto Theuner (SPD, 1966–1967) | Wolfgang Büsch (SPD, 1967) | Dietrich Spangenberg (SPD, 1967) | Kurt Neubauer (SPD, 1967–1977) | Peter Ulrich (SPD, 1977–1981) | Frank Dahrendorf (SPD, 1981) | Heinrich Lummer (CDU, 1981–1986) | Wilhelm Kewenig (CDU, 1986–1989) | Erich Pätzold (SPD, 1989–1991) | Dieter Heckelmann (CDU, 1991–1996) | Jörg Schönbohm (CDU, 1996–1998) | Eckart Werthebach (CDU, 1998–2001) | Ehrhart Körting (SPD, 2001–2011) | Frank Henkel (CDU, 2011–2016) | Andreas Geisel (SPD, 2016–2021) | Iris Spranger (SPD, seit 2021)

Normdaten (Person): GND: 122094832 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n88632754 | VIAF: 22159518056632770740 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Heckelmann, Dieter
KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist, Hochschullehrer und Politiker (zunächst parteilos, später CDU), MdA
GEBURTSDATUM 23. Oktober 1937
GEBURTSORT Wiesbaden
STERBEDATUM 24. Juni 2012
STERBEORT Berlin