Der schwarze Chauffeur

Film
Titel Der schwarze Chauffeur
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1917
Länge 4 Akte, 1774 Meter, bei 18 BpS ca. 86 Minuten
Stab
Regie Joe May
Drehbuch Joe May nach einer Idee von Michelangelo Baron Zois
Produktion Joe May
Kamera Curt Courant
Besetzung
  • Mia May: Ellen Carena
  • Bruno Kastner: Graf Hans Rochus von Friedeneck alias ihr Chauffeur “Hans Braun”
  • Franz Swoboda: Pirker, sein Haushofmeister
  • Ferry Sikla: Señor Heidegg aus Montevideo
  • Marga Köhler: Tina, Gesellschafterin Ellens
  • Joe Konradi: Detektiv Teddy Rakuso

Der schwarze Chauffeur ist ein deutsches Stummfilmlustspiel aus dem Jahre 1917. Unter der Regie von Joe May spielte dessen Ehefrau Mia May die Hauptrolle.

Handlung

Graf Hans Rochus von Friedeneck wettet mit seinem uruguayischen Bekannten Señor Heidegg um eine Million Kronen, dass er imstande sein werde, sich ohne fremde Hilfe ein Jahr lang selbst zu ernähren und zu unterhalten. Zwar raten Friedenecks Freunde von dieser Wette ab, da der Verlust dieser hohen Summe ihn ruinieren würde. Doch er erwidert nur lakonisch, dass einem Familienfluch zufolge sowieso alle Männer mit Erreichen des 30. Lebensjahrs sterben würden, und dies werde bei ihm in zwei Jahren der Fall sein. Rochus lernt die schöne, junge Ellen Carena kennen und lieben und meint nun, das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden zu können, in dem er als Chauffeur „Hans Braun“ in ihre Dienste tritt. So hat er sie immer um sich und kann von eigener Hände Arbeit leben. Da Ellen auf der Suche nach dem Stammschloss ihrer Ahnen ist, kutschiert der neue Fahrer sie und ihre Gesellschafterin Tina kurzerhand nach Kärnten, wo das alte Gemäuer vermutet wird. Bald ist Ellen von der Geschicklichkeit und dem allgemeinen Wissensschatz ihres Chauffeurs mächtig beeindruckt. Sie kann nicht glauben, dass ein gewöhnlicher „Hans Braun“ über diese Erfahrungen verfügt und drängt ihren Fahrer, sein wahres Ich zu lüften. Doch Graf Rochus will seine Wette nicht verlieren und mauert. Bald hat die kleine Reisegesellschaft tatsächlich das Stammschloss der Carenas aufgespürt.

In der Zwischenzeit ist auch Señor Heidegg, in Wirklichkeit ein Onkel Ellens, nicht untätig geblieben. Da er wie auch Graf Rochus unbedingt die Wette gewinnen will, hat er den Detektiv Teddy Rakuso beauftragt, alles zu unternehmen, damit der gräfliche Wettpartner nicht gewinnt. Trotz aller Versuche, Sand in Friedenecks Getriebe zu streuen, hält der adelige Chauffeur das gesamte Jahr durch und ist nun ein reicher Mann. Obwohl Ellen eigentlich einem anderen versprochen ist, gesteht sie ihrem falschen Chauffeur ihre Liebe. Das Jahr ist vorbei, und Friedeneck klärt Ellen über alles, die Wette und sein Durchhaltevermögen, auf. Heidegg zahlt anstandslos die Million, die sowieso die Mitgift für Nichte Ellen gewesen wäre. Durch die anstehende Vermählung von Rochus mit ihr ist, oh Wunder, nun auch der Familienfluch gegen die Friedenecks, den einst die Ahnen Ellens ausgestoßen hatten, mit einem Mal aufgehoben, und Graf Hans wird sich eines langen Lebens erfreuen können.

Produktionsnotizen

Der schwarze Chauffeur, Untertitel Ein Reiseroman in vier Akten, entstand u. a. in Kärnten (Außenaufnahmen), passierte im Oktober 1917 die Filmzensur und wurde am 26. Oktober 1917 im Tauentzienpalast uraufgeführt. Die Länge des Streifens betrug 1774 Meter.

Für den 18-jährigen Curt Courant war dies eine seiner ersten Arbeiten als Chefkameramann.

Aufführung

“Der schwarze Chauffeur. Drama in 5 Akten; Hauptrolle Mia May” lief am 30. Mai 1918 im Drei Mohren-Kino in Neumarkt in der Oberpfalz zusammen mit dem zweiaktigen Lustspiel 'Eine verfolgte Unschuld'.[1]

Weblinks

  • Der schwarze Chauffeur bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne.
  • Der schwarze Chauffeur bei filmportal.de
  • Der schwarze Chauffeur bei IMDb
  • Der schwarze Chauffeur wird vom Kinomuseum Klagenfurt gesucht

Einzelnachweise

  1. Laut Anzeige im Neumarkter Tagblatt Nr. 123 vom 30.05.1918. Vgl. neumarkt.de
Filme von Joe May

Die Fahrt nach Hamburg (1911) | In der Tiefe des Schachtes (1912) | Vorgluten des Balkanbrandes (1912) | Ein Ausgestoßener, 1. Teil (1913) | Entsagungen (1913) | Heimat und Fremde (1913) | Das verschleierte Bild von Groß-Kleindorf (1913) | Die geheimnisvolle Villa (1913) | Der Spuk im Hause des Professors (1914) | Der Mann im Keller (1914) | Das Panzergewölbe (1914) | Das Gesetz der Mine (1915) | Sein schwierigster Fall (1915) | Der Geheimsekretär (1915) | Violette Rosen (1915) | Moritz Wasserstrahl als Stratege (1915) | Charly, der Wunderaffe (1915) | Die Gespensteruhr (1916) | Arme Eva Maria (1916) | Nebel und Sonne (1916) | Wie ich Detektiv wurde (1916) | Das rätselhafte Inserat (1916) | Die leere Wasserflasche (1916) | Ein Blatt Papier (1916) | Ein Lichtstrahl im Dunkel (1917) | Die Hochzeit im Excentric-Club (1917) | Hilde Warren und der Tod (1917) | Die Liebe der Hetty Raymond (1917) | Das Klima am Vaucourt (1917) | Der Onyxknopf (1917) | Krähen fliegen um den Turm (1917) | Der schwarze Chauffeur (1917) | Das Opfer (1918) | Wogen des Schicksals (1918) | Die Bettelgräfin (1918) | Ihr großes Geheimnis (1918) | Veritas vincit (1918) | Fräulein Zahnarzt (1919) | Die Herrin der Welt (1919) | Die Legende von der heiligen Simplicia (1920) | Die Schuld der Lavinia Morland (1920) | Das indische Grabmal (1921) | Tragödie der Liebe (1923) | Der Farmer aus Texas (1925) | Dagfin (1926) | Heimkehr (1928) | Asphalt (1929) | Ihre Majestät die Liebe (1931) | … und das ist die Hauptsache!? (1931) | Zwei in einem Auto (1932) | Paris-Méditerranée (1932) | Ein Lied für Dich (1933) | Tout pour l’amour (1933) | Du bist für mich die schönste Frau (1933) | Die Privatsekretärin heiratet (1933) | Liebesreigen (1934) | Confession (1937) | Society Smugglers (1939) | Der Unsichtbare kehrt zurück (1940) | The House of the Seven Gables (1940) | You’re Not so Tough (1941) | Hit the Road (1941) | Johnny Doesn’t Live Here Anymore (1944)